Bokashi - fermentieren statt kompostieren

Bokashi – Küchenabfälle fermentieren, anstatt sie zu kompostieren oder in den Restmüll zu geben. Was Mitte der 1980er seine ersten kommerziellen Schritte im fernen Japan machte, gewinnt heute auch in anderen Teilen der Welt immer mehr Anhänger. So ganz ohne Aufwand und Geruchsbelästigung in der heimischen Küche und dazu in Rekordzeit die Basis für den eigenen Dünger und sogar ökologischen Abflussreiniger herstellen? Wer kann dazu schon nein sagen? Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht und obwohl uns die Branche etwas anderes glauben machen möchte: Bokashi eignet sich nicht für jeden. Im folgenden Artikel erfährst du, was genau Bokashi ist, wer davon profitieren kann und erhältst obendrein noch die komplette Bokashi-Anleitung zum Selbermachen.

Bokashi – die komplette Anleitung für 2022 mit wertvollen Tricks und Tipps

Alles Wissenswerte rund um die japanische Art der Fermentation von Grün- und Küchenabfällen

So sehr wir uns auch anstrengen: Küchen- und Speisereste lassen sich beim besten Willen nicht vermeiden, wenn man sich eine halbwegs gesunde Ernährung angewöhnt hat. Ob Gurkenschale, Käserinde oder die vier Wochen alte Paprika, die man nach Wochen eher zufällig in der hintersten Ecke des Gemüsefachs gefunden hat – jeden Tag haben wir mit der Entscheidung zu kämpfen, was wir mit all dem Zeug machen, das sich da regelmässig in der Küche ansammelt.

Oft wandert es einfach in den Müll. Wusstest du, dass wir Europäer im Schnitt ein Drittel unserer Lebensmittel wegwerfen? Let’s talk about insanity…

Natürlich könnten wir die Grünabfälle kompostieren oder in einer Wurmkiste zu Dünger umwandeln. Aber erstens ist ein Komposthaufen im Wohnzimmer der Altbauwohnung im vierten Stock nicht jedermanns Sache und zweitens ist es fast unmöglich, eine Wurmkiste zu finden, die auch nur halbwegs zur Inneneinrichtung passt. Und selbst wenn, dann haben wir immer noch nicht das Problem der Speisereste gelöst, die nichts auf dem Kompost und in der Wurmkiste zu suchen haben.

Also doch wieder in den Rest- und Biomüll, der im Sommer schnell anfängt zu stinken und haufenweise Fliegen auf den Plan ruft? Gibt es da nicht etwas Besseres? Doch, gibt es: Bokashi.

Was ist Bokashi?

Das Wort Bokashi stammt aus dem Japanischen, schreibt sich genau genommen ぼかし und bedeutet laut Google “verwischen”. Andere Quellen übersetzen es mit “schrittweise umsetzen” oder auch “verschwimmen”, und das Internet ist voll mit weiteren kreativen Auslegungen.

Semi-wissenschaftlich ausgedrückt beschreibt Bokashi einen Prozess, bei dem Lebensmittelabfälle und ähnliche organische Stoffe wie Grün- und Küchenabfälle mittels Fermentation zu einem Düngesubstrat umgewandelt werden, das dem Boden nicht nur Nährstoffe hinzufügt, sondern darüber hinaus die Bodenstruktur verbessert.

Dazu werden kleingeschnittene Grün- und Küchenabfälle sowie Essensreste einschliesslich tierischer Produkte wie Käse oder Jogurt in einem luftdichten Gefäss mit sogenannten Effektiven Mikroorganismen vermengt. Unter Ausschluss von Sauerstoff machen sich dann Milchsäurebakterien, Photosynthesebakterien, Hefen und andere reaktive Pilzarten an die Arbeit und fermentieren, also vergären das Material.

Bokashi ist kein Kompost

Die Fermentation oder Vergärung ist es, die Bokashi vom traditionellen Komposthaufen unterscheidet. Beim Kompostieren findet ein Zersetzungsprozess statt, für den es unter anderem Sauerstoff braucht. Daher muss man seinen Komposthaufen auch regelmässig umschichten.

Die Fermentation hingegen ist ein anaerober Prozess, der unter Ausschluss von Sauerstoff stattfindet, weswegen man seinen Bokashi-Eimer auch erstmal ein paar Wochen in Ruhe lassen sollte. Ein Deckel auf dem Eimer verhindert, dass der für eine Fermentation typische säuerliche Geruch entweicht.

Klarer Punkt für Bokashi, würde ich mal sagen.

Was sind Effektive Mikroorganismen?

Bei Effektiven Mikroorganismen (EM) handelt es sich um kommerzielle Mischungen aus 13 verschiedenen Bakterienstämmen. Sie starten den Fermentationsprozess, wodurch Fäulnis, Schimmel, unangenehme Gerüche und Oxidation verhindert werden. Ausserdem verdrängt die Fermentation schädliche Bakterien und pathogene Keime.

Effektive Mikroorganismen produzieren jede Menge an Vitaminen, Enzymen und verschiedenen Säuren und geben diese im Boden an die Pflanzenwurzeln ab und düngen sie dadurch. Die EM gibt es als Flüssigkeit zum Sprühen fertig oder als Flocken im Fachhandel oder im Internet zu kaufen.

Die wichtigsten Bestandteile von Effektiven Mikroorganismen

Während der japanische Professor für Gartenbau, Teruo Higa, der als Entdecker der Effektiven Mikroorganismen gilt, anfangs noch mit 80 bis 90 verschiedenen Bakterienkulturen experimentierte, finden sich heute in den Urlösungen nur noch vier bis maximal 16 unterschiedliche Kulturen. Dies sind die drei wichtigsten:

  • Photosynthesebakterien:
    Photosynthesebakterien spielen mit Abstand die wichtigste Rolle in den EM. Der Clou: Diese Bakterien sind völlig unabhängige Organismen, die sich selbst am Leben erhalten können. Photosynthesebakterien nutzen Sonnenlicht und die Wärme des Bodens als Energiequelle, um nützliche Substanzen aus Wurzelsekreten, organischem Material und/oder schädlichen Gasen wie dem Wasserstoffsulfid herzustellen. Dabei produzieren sie unter anderem Aminosäuren, Nukleinsäuren und bioaktive Stoffe.
  • Milchsäurebakterien:
    Milchsäurebakterien finden sich sowohl im menschlichen Körper als auch bei Tieren im Verdauungstrakt sowie auf verschiedenen Schleimhäuten. Ihre Aufgabe ist es, Kohlenhydrate in Milchsäure umzuwandeln. Milchsäurebakterien werden schon seit Jahrhunderten in der Veredelung von Lebensmitteln eingesetzt und finden unter anderem bei der Herstellung von Bier, Brottrunk, Sauerteig, Sauerkraut, Quark oder Buttermilch Verwendung.
  • Hefen:
    Hefen produzieren unter anderem Hormone und Enzyme, die beispielsweise die Zellteilung aktivieren. Organisches Material zerfällt schneller, wenn es den fermentaktiven Pilzen in der Hefe ausgesetzt wird. Hefe sorgt ausserdem dafür, dass unangenehme Gerüche und das Auftreten von Insekten verhindert wird.

Urlösung oder Aktivlösung?

Effektive Mikroorganismen gibt es in zwei verschiedenen “Qualitätsstufen” als Urlösung und Aktivlösung. Während Aktivlösungen fertige Mischungen sind, die sofort verwendet werden können, muss die Urlösung erst noch mit Wasser verdünnt werden. Allerdings kann man die Urlösung vermehren und so den eigenen Bedarf sicherstellen.

Ein Tipp: Auch eine Kanne Brottrunk aus dem Reformhaus startet die Fermentation, kostet aber nicht halb so viel wie die kommerziellen Mischungen aus dem Handel.

Was darf in den Bokashi-Eimer?

Im Grunde genommen darf alles, was in der Küche und im Garten anfällt, in den Bokashi-Eimer und kann fermentiert werden, also auch Gekochtes, Kaffeesatz, Milchprodukte und sogar Fleisch- und Aufschnittreste. In der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass es Ewigkeiten dauert, bis diese tierischen Abfälle fermentiert sind und sie bis dahin eines der besten Lockmittel für Ratten und anderes Ungeziefer sind, das man sich vorstellen kann.

Wenn du deinen Eimer also nicht monatelang stehenlassen möchtest und auch keine Lust auf Nager im Garten hast, dann gib die Fleischreste lieber in die Biotonne oder in den Hausmüll.

Was darf nicht in den Bokashi-Eimer?

Es gibt allerdings Dinge, die im Eimer nichts zu suchen haben, weil sie vom Bodenleben entweder nicht verwertet werden können oder weil es einfach Abfall ist. Dazu zählen unter anderem Knochen, harte Obstkerne, aber auch verschimmeltes Brot, Obst oder Gemüse, das Fett aus der Fritteuse und selbst Eierschalen. Letztere brauchen Ewigkeiten, um komplett zersetzt zu werden.

Auch Papier und Holzreste solltest du nicht in den Bokashi Eimer tun, da der Anteil an Kohlenstoff im Vergleich zum Zuckeranteil viel zu hoch ist. Dadurch dauert es einfach viel zu lange.

Ein weisser Bokashi-Eimer mit Grünabfällen

Wer von der Bokashi-Methode profitieren kann

Du bist ein leidenschaftlicher Hobbygärtner mit einem Garten oder zumindest einer grossen Terrasse, die Platz für all deine Pflanzen bietet? Du bist auf der Suche nach einem umweltfreundlichen Dünger, hast aber keinen Platz und keine Lust, einen traditionellen Komposthaufen anzulegen?

Dann ist die Bokashi-Methode wie für dich gemacht. Bokashi ist relativ platzsparend und produziert in relativ kurzer Zeit einen biologischen Langzeitdünger, der das Pflanzenwachstum sichtbar ankurbelt und für reiche Ernten sorgt. Es ist kostengünstig herzustellen und steht fast jederzeit zur Verfügung, wenn man den Dreh einmal raus hat.

Wer mit der Bokashi-Methode seine Zeit verschwendet

Du hast eine Primel auf der Fensterbank deiner Eineinhalb-Zimmer-Wohnung in der Innenstadt, dein Gemüse kommt aus dem Supermarkt und der letzte Garten, den du gesehen hast, war ein Foto im Internet? Dann ist die Bokashi-Methode eher nichts für dich. Das Material, das am Ende der Fermentation in den Boden eingebracht wird, hat nichts mit einem handelsüblichen Dünger zu tun. Es ist zu sauer und würde deine Primel ruckzuck ins Jenseits befördern.

Nach dem Einbringen in den Boden, dem sogenannte Vererden, dauert es noch vier bis sechs Wochen, bis sich das Material endgültig zersetzt hat und seine positiven Eigenschaften entfalten kann. Zwar kannst du Bokashi auch in grossen Behältern vererden und ruhen lassen, aber wo willst du diese Behälter in deiner Eineinhalb-Zimmer-Wohnung unterbringen, bevor du den Dünger esslöffelweise an deine Primel verfütterst?

Bokashi herstellen –
der Guide für 2021

Welche Materialien brauche ich, um Bokashi herzustellen?

Es braucht nicht viel, um Bokashi zu Hause herzustellen. Du benötigst lediglich

  • einen, besser zwei Bokashi-Eimer
  • Effektive Mikroorganismen
  • eine Sprühflasche, wenn du flüssige EM verwendest
  • eine mit Sand gefüllte Tüte und
  • einen Platz in deiner Küche, an dem nicht den ganzen Tag die Sonne scheint.

Bokashi-Eimer gibt es fertig in Gartenbaugeschäften, im Baumarkt oder in zahlreichen Online-Shops. Die Eimer haben ein Füllvolumen von 15 bis 19 Litern und kommen mit einem Deckel, einem Sieb und einem Auslaufhahn für die Flüssigkeit, die sich im Laufe der Fermentation absetzt. Die gute Nachricht: Den Eimer kann man sich mit ein wenig Geschick, ein paar Materialien aus dem Baumarkt und dieser Bauanleitung ganz einfach selber bauen und die gut 50 Franken sparen, die für einen fertigen Eimer aufgerufen werden.

Wenn du deinen Bio-Abfall regelmässig in Dünger umwandeln möchtest, ist es sinnvoll, zwei Bokashi-Eimer zu haben. Während der volle Eimer an einem kühlen und schattigen Platz ruht, kannst du den zweiten Eimer füllen.

Bokashi herstellen – so geht’s

Die Herstellung von Bokashi in der eigenen Küche ist denkbar einfach und erfordert nur wenig Aufwand. So geht’s:

1. Eimer vorbereiten

Vor der ersten Befüllung muss das Sieb in den Eimer. Es verhindert, dass sich die Bio-Abfälle auf dem Boden des Eimers ansammeln und lässt so ein wenig Platz für die Flüssigkeit, die sich während der Fermentation bildet und die regelmässig abgelassen werden muss.

Dieser Bokashi-Saft ist ein hochwertiger Dünger, muss dafür allerdings verdünnt werden. Je nach Konzentration – am Anfang ist der Saft noch nicht so stark – wird ein Teil des Bokashi-Safts mit 20 bis 100 Teilen Wasser verdünnt.

Unverdünnt ist der Bokashi-Saft ein prima Rohreiniger und befreit Abwasserrohre von schlechten Gerüchen. Einfach unverdünnt in den Ausguss giessen, ein paar Minuten einwirken lassen, nachspülen, weg sind die störenden Gerüche.

2. Bio-Abfälle kleinschneiden

Küchen- und andere Grünabfälle müssen kleingeschnitten werden, bevor sie in den Eimer wandern, um den Prozess ein wenig zu beschleunigen. Die Schicht sollte drei bis vier Zentimeter hoch sein. Im Idealfall handelt es sich dabei um eine Mischung verschiedener Abfälle.

Viele der Effektiven Mikroorganismen, die an der Fermentation beteiligt sind, mögen keinen Sauerstoff. Damit du den Bokashi-Eimer so selten wie möglich öffnen musst, ist es ratsam, die Bioabfälle zwei, drei Tage lang in einer Schüssel zu sammeln

3. Effektive Mikroorganismen einbringen

Besprühe diese erste Schicht mit der EM-Aktivlösung oder verteile die Flocken gleichmässig auf der Oberfläche. Zusätzlich kannst du noch etwas Bokashi-Ferment auf jede Schicht geben. Das ist eine biologische Fermentationshilfe, die aus mit Effektiven Mikroorganismen fermentiertem Getreide und Melasse besteht und den Fermentationsprozess verbessern soll. Wirklich notwendig ist das Ferment aber nicht.

4. Verdichten und abdecken

Durch Druck sorgst du dann dafür, dass so viel wie möglich Luft aus den Grünabfällen entweicht. Diese Art von Fermentation ist ein anaerober Prozess, findet also unter Ausschluss von Sauerstoff statt. Bei gekauften Bokashi-Eimern ist oft eine Kelle dabei, die sich hervorragend zur Komprimierung der Abfälle eignet.

Nachdem du die Schicht richtig festgedrückt hast, musst du dafür sorgen, dass so wenig Sauerstoff wie möglich an das Material kommt. Eine mit Sand gefüllte Plastiktüte, die du einfach in den Eimer gibst und damit den Hohlraum zwischen dem Grünabfall und dem Deckel füllst, erledigt diesen Job zuverlässig.

5. Deckel drauf

Um Sauerstoffeintrag zu verhindern und dich nicht dem Geruch nach Sauerkraut auszusetzen, der bei der Fermentation entsteht, deck deinen Eimer mit einem Deckel ab und verschliess ihn gut.

6. Wiederholen, bis der Eimer voll ist

Sobald du wieder genug Grünabfälle und Essensreste angesammelt hast, wiederholst du die Schritte 2 bis 5 solange, bis der Eimer voll ist.

7. Ruhen lassen

Wenn der Eimer voll ist, stellst du ihn an einen kühlen Ort ohne Sonneneinstrahlung und machst erstmal nichts. Das Material im Eimer muss für mindestens zwei Wochen bei Zimmertemperatur reifen und die Fermentation abschliessen.

Wichtig: Bokashi-Saft regelmässig ablassen

Während der Fermentation sammelt sich Flüssigkeit am Boden des Eimers, die alle zwei bis drei Tage über den Auslaufhahn abgelassen werden muss. Wie bereits erwähnt, kann dieser Bokashi-Saft im Verhältnis von 1:20-100 mit Wasser verdünnt als Dünger gegeben oder unverdünnt als Rohreiniger verwendet werden.

Ein Plastikbecher voll mit Bokashi-Saft unter dem Auslasshahn eines Bokashi-Eimers.
Der Bokashi-Saft, der sich bei der Fermentation bildet, muss regelmässig abgelassen werden. Er kann verdünnt als Dünger und unverdünnt als Rohrreiniger verwendet werden.

Mein Bokashi schimmelt – ist das normal?

Während der Fermentation kann sich weisser Schimmel auf der Oberfläche bilden. Das ist normal und sogar förderlich. Was nicht normal ist und unter allen Umständen vermieden werden muss, ist die Bildung von grünem oder schwarzem Schimmel. Wenn du den bei dir entdeckst, ist dir vielleicht einer der folgenden Fehler unterlaufen:

  • Du hast nicht genug Mikroorganismen eingebracht
  • Die Mischung war zu viel Sauerstoff ausgesetzt
  • Du hast die Flüssigkeit nicht oft genug abgezapft
  • Dein Eimer war zu viel Wärme ausgesetzt

Wie lange dauert der Fermentationsprozess?

Die Bokashi-Fermentation ist ein anaerober Prozess und die effektiven Mikroorganismen brauchen einige Zeit, das organische Material umzusetzen. In der Regel dauert es mindestens zwei bis drei Wochen, bis der Prozess abgeschlossen ist. Ein sicherer Indikator dafür ist, wenn der Bokashi-Saft im Eimer immer weniger wird.

Nach der Ruhezeit riecht das Material säuerlich und erinnert an den Geruch von Sauerkraut. Optisch hat sich noch nicht viel verändert, wenn man von einer möglichen leichten Graufärbung mal absieht. Mit fertigem Dünger hat das alles aber noch nichts zu tun. Damit das Material seine wertvollen Inhaltsstoffe freigeben kann, muss es zuerst vererdet, also in Erde vergraben werden.

Wann ist das Bokashi “reif”?

Achtung: Fertig Bokashi sieht nicht wie Kompost aus. Du darfst also nicht erwarten, dass sich der Inhalt in 2-3 Wochen in Erde verwandelt hat. Die Mikroorganismen konservieren Material und Nährstoffe und werten sie weiter auf. Der fertige Bokashi sieht dann eher aus wie Sauerkraut. Es sollte sauer riechen (so ein bisschen wie Apfelessig) und leicht glasig aussehen.

Damit du das Ziel erreichst, ist es wichtig, dass du der Eimer eine gewisse Zeit zu bleibt und keine Luft dazu kommt.

Wie vererdet man Bokashi?

Das fermentierte Material aus dem Bokashi-Eimer ist so sauer wie es riecht und weist einen pH-Wert von 4 auf. Das ist für die meisten Pflanzen viel zu sauer, weswegen das Material auch noch nicht in die Nähe von Pflanzenwurzeln darf. Zunächst muss es vererdet werden.

Das Vererden findet am besten direkt in dem Beet statt, in dem du später pflanzen möchtest, damit du dir keine unnötige Arbeit machst. Ziehe kleine Gräben von zehn bis fünfzehn Zentimetern tiefe und befülle sie mit dem Bokashi aus dem Eimer. Decke alles mit Erde zu und giesse mit EM-Aktivlösung in einem Mischungsverhältnis von 1:200, das sind 50 Milliliter der Lösung auf zehn Liter Wasser.

Warte mit dem Bepflanzen mindestens zehn Tage. Diese Zeit brauchen die Effektiven Mikroorganismen und Bodenbakterien, um den pH-Wert auf ein gesundes Mass zu regulieren. Bis sich das gesamte Material komplett zersetzt und in wertvollen Humus verwandelt hat, können gut und gerne sechs bis acht Wochen vergehen.

Alternativ kannst du das Material auch mit Mutterboden vermischen, wobei du 2/3 Bokashi auf 1/3 Erde gibst. Je nach Temperatur und Feuchtigkeit ist das Material nach acht bis zwölf Wochen vollständig vererdet.

Bokashi als Kompost-Boost

Gute Nachricht für alle Besitzer eines Komposthaufens: Bokashi fördert die Rotte und damit die Umsetzung des Kompostes erheblich. Um dir die nützlichen Eigenschaften des Kompost-Boosts zunutze zu machen, vergrabe gereiftes Bokashi in deinem Komposthaufen und decke es mit anderem Biomaterial ab. Es sollte so wenig wie möglich Luft an das Bokashi gelangen.

Was mache ich mit meinem Bokashi im Winter?

Wenn der Boden im Winter gefroren und es unmöglich ist, das Bokashi im Winter zu vergraben, kannst du das Material abgetropft und so luftdicht wie möglich in Müllsäcken sammeln und diese draussen lagern. Nach dem letzten Frost im Frühjahr hast du ausreichend Bokashi, um all deine Blumen- und Gemüsebeete mit dem organischen Langzeitdünger zu versehen.

Zusammenfassung

Bokashi ist eine relativ schnelle Methode, um Küchen- und andere Bioabfälle zu zersetzen. Anders als bei der Kompostierung verrottet das Material allerdings nicht, sondern wird von sogenannten Effektiven Mikroorganismen fermentiert. Das fermentierte Material ist ein organischer Langzeitdünger, der die Pflanzen mit allen lebenswichtigen Nährstoffen, Mineralien und Spurenelementen versorgt.

Die Fermentation geht erheblich schneller als der Rotteprozess auf einem Komposthaufen. Allerdings ist das fermentierte Material mit einem pH-Wert von 4 noch viel zu sauer und muss zunächst im Garten vererdet werden.

Wer keinen Garten oder Komposthaufen hat, kann sich zwar immer noch den bei der Fermentation entstehenden Bokashi-Saft zunutze machen und ihn verdünnt als Blumendünger oder pur als Rohreiniger verwenden. Die Umwandlung des Festmaterials in Humus ist in einem Apartment allerdings mehr als unkomfortabel.

Ein Bokashi Starterset kannst du in unserem Shop kaufen.

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2 Kommentare zu „Bokashi – die komplette Anleitung für 2021“

  1. Waltraud Valtiner

    habe heuer mit Boskashi angefangen Der erste Eimer wird bald vollsein.Ich möchte ihn dann aber in einem gro0en Blumentopf mit Zugabe von Terra fix vererden, da ich das fertige Produkt erst wieder im Frühjahr für die Tomaten brauche. Wenn die Pflanzt tröge im Herbst leer sind, kann ich den Bokashi dort eingraben? Habe gerade vorhin gelesen, dass man Terra breta fix gleich schon schichtweise mit den Küchenabfällen in den Eimer geben kann. Finden Sie das für sinnvoll oder nur besser?
    Gruß
    Waltraud valtiner

    1. Hallo Frau Valtiner,

      das Bokashi können Sie problemlos unter Zugabe von Terra Preta Fix in den Pflanztrögen vererden. Ich würde den Terra Preta Fix (was aus dem Portugiesischen stammt und “schwarze Erde” bedeutet) allerdings nicht in den Bokashi-Eimer geben, weil mir partout kein Vorteil einfallen will, der mir dadurch entstehen könnte. Zwar habe ich auch gelesen, dass man die Streu mit dem Bokashi in den Eimer geben und es 14 Tage fermentieren lassen soll. Allerdings wird diese Aussage immer nur vom Hersteller oder von Verkäufern geschrieben, denen wohl daran gelegen ist, dass man so viel wie möglich von dem Produkt nutzt.

      Da Sie Ihre Erde ja erst im Frühjahr wieder brauchen, haben Sie genug Zeit. Lassen Sie das Bokashi gut und lange reifen, bevor Sie es dann mit dem Terra Preta Fix in Ihre Pflanztröge geben. Achten Sie darauf, dass das Material auch bei der Vererdung so wenig wie möglich mit Luft in Berührung kommt.

      Wenn dann der nächste Frühling kommt, haben Sie reichlich nährstoffreiche Schwarzerde, die Ihre Pflanzen über einen langen Zeitraum mit allem versorgt, was sie brauchen.

      Viel Erfolg und liebe Grüße
      Dan Kay

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