Mikroplastik – Titelfoto

Mikroplastik – Was ist es und welche Folgen hat es?

In den vergangenen Jahren konnte man vermehrt in den Medien das Wort Mikroplastik hören. Einzeln, aber auch zusammen mit dem allgemeinen Plastikmüll, tauchte das Thema immer wieder auf. Doch was ist das eigentlich? Wo kommt dieser Kunststoff her und was bewirkt er wirklich?

Was ist Mikroplastik? 

Ganz generell bezeichnet Mikroplastik jegliche Plastikteile, die kleiner als fünf Millimeter sind. Wie das Wort Mikro schon vermuten lässt, können diese auch wesentlich kleiner sein. Diese Partikel können aus allen bekannten Kunststoffen wie PE, PVC oder PP bestehen. Durch ihre Grösse nehmen wir die Partikel nicht wahr und dennoch sind sie inzwischen weltweit verteilt. Bis zu 13 Plastikteilchen pro Liter Meer fanden die Forscher an der tiefsten Stellen des Meeres: dem Marianengraben.

Je weiter sie in Richtung Sediment gelangten, je deutlicher stieg der Anteil an Plastik auf bis zu 2.200 Teile pro Liter Wasser an. Das ist enorm.  Auch in der Antarktis wurde es gefunden, darunter auch chemische Gifte, so genannte PFAS-Stoffe. Diese werden auch nicht in der Natur abgebaut. Auch in unseren heimischen Flüssen und Böden findet sich Mikroplastik. Selbst in unserem Körper. Denn von den Feldern gelangt es ins Trinkwasser und über die Nahrungsketten auch in unseren Speisen.

Kunststoff ist kein natürlicher Stoff und kann in der Natur auch nicht kurzfristig abgebaut werden. Nachweislich sind die Partikel für kleinere Organismen gefährlich und umweltschädlich. 

Wo kommt das Zeug her?

Mikroplastik stammt vor allem aus zwei Quellen. Einerseits entsteht es beim Zerfall von regulären Kunststoffen in der Natur. Während der langen Zersetzungsprozesse des Makroplastiks zerfallen die Kunststoffe in kleinere Teile und Plastikpartikel lösen sich und gelangen so in die Böden und Seen. Müll, der über die Flüsse und den Export aus Europa in die Weltmeere gelangt verstärkt so das Problem im Meer.

Die zweite große Quelle ist das Mikroplastik, das in der Industrie und in unseren Alltagsprodukten eingesetzt wird. Dies beginnt bei Autoreifen, die bei ihrem Abrieb während der Fahrt feinste Plastikpartikel hinterlassen. Darüber hinaus erhalten synthetische Textilien wie Fleece, Polyester, Polyamid, Elasthan oder Polyacryl Mikroplastik und dies gelangt bei jeder Wäsche in den Wasserkreislauf. 35% des Mikroplastiks aus Alltagsprodukten stammt aus der Waschmaschine. Auch viele Waschmittel enthalten die Stoffe, ebenso wie Zahnpasta, Duschgels und Kosmetika. 

Sind die Plastikpartikel schädlich?

Mehrere Studien haben festgestellt, dass sich an der Oberfläche des Mikroplastik Weichmacher und Umweltgifte wie DDT, PCB oder Dioxine andocken. Damit ist es besonders schadstoffbelastet. In Studien bei Muscheln und auch bei Mäusen wurden Entzündungen im Körper nach der Aufnahme von Mikroplastik festgestellt. DDT gilt als krebserregendes Mittel. Die ersten Studien beim Menschen stellten fest, dass das Mikroplastik wieder ausgeschieden wird. Auch die Aufnahme über das Trinkwasser erscheint zunächst unschädlich.

Die Folgen für die Umwelt: katastrophal

Bedeutet dies nun, dass wir weiter damit die Umwelt belasten sollten? Nein, denn gerade kleine Lebewesen und Organismen werden durch die Kunststoffteile belastet. Das Mikroplastik führt zu Störungen des Stoffwechsels, Wachstums und Unfruchtbarkeit. Gerade diese Lebewesen, wie zum Beispiel Regenwürmer, sind sehr wichtig im natürlichen Kreislauf. Ein Beispiel: Regenwürmer im Boden bringen die Nährstoffe von unten nach oben, sie zersetzen Laub und ihr Kot düngt den Boden. Gibt es weniger Regenwürmer im Boden sinkt dessen Fruchtbarkeit und wir können keine Nahrungsmittel mehr anbauen.

Was kann man gegen Mikroplastik tun?

Im Bereich der Kosmetika kann der Einsatz von Naturkosmetik helfen. Zahnpasta am Stil, Deocreme oder unsere Zitronengrasseife kommen alle ohne aus. Es gibt sogar Schwämme ohne Plastik, wie den Luffaschwamm.

Besonders hilfreich ist aber unser Guppyfriend Waschbeutel. In diesen steckt ihr einfach eure Wäsche mit Synthetikanteilen und schon lagern sich die Mikroplastikfasern an dessen Rand ab und gelangen so nicht mehr ins Wasser. Diese einfache Lösung ist natürlich nur ein Behelf für den Übergang und keine Lösung um Mikroplastik zu vermeiden. Besser fahrt ihr mit 100% Bio-Baumwolle. 

Darüber hinaus hilft es auch, auf das Autofahren zu verzichten und den Abrieb der Gummireifen zu mindern. 

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