Einmachen und Einkochen

Einmachen und Einkochen 1×1: Eine Anleitung, um Gemüse und Früchte haltbar zu machen

Als hätte es Oma immer gewusst … Das Einmachen und Einkochen von Obst und Gemüse ist ein praktischer, gesunder und besonders nachhaltiger Weg, um das ganze Jahr über ansonsten nur saisonal erhältliche Ware geniessen zu können.

Einmachen und Einkochen ist gesund, weil:

  • man die Bakterien durch den Einkochvorgang abgetötet werden.
  • das im Glas entstandene Vakuum zudem für eine lange Haltbarkeit sorgt.
  • keine Konservierungsstoffe eingesetzt werden müssen.

Einkochen und Einmachen ist nachhaltig, weil:

  • man nicht auf eingeflogenes Obst und Gemüse angewiesen ist (ausserhalb der Saison)
  • du alle Produkte dann kaufen kannst, wenn sie in heimatlichen Gefilden wachsen.
  • es möglich ist, die besten Produkte von regionalen Bauern einzukaufen oder Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten zu konservieren.

Interessante Facts zum Thema Einmachen und Einkochen

Die Ursprünge von eingekochten Lebensmitteln

Historiker gehen davon aus, dass es keinem Geringeren als Napoleon Bonaparte zu verdanken ist, dass wir heute Obst und Gemüse einmachen und einkochen. Er suchte nämlich nach Möglichkeiten, um seine Soldaten auf ihren langen Eroberungsfeldzügen besser zu versorgen. Später gerieten Dosen in Verruf, weil der damals hohe Bleianteil zu Vergiftungen führte. In aller Regel nutzt man heute im häuslichen Bereich jedoch bevorzugt Einmachbehälter aus Glas.

Der Unterschied zwischen Einwecken, Einmachen und Einkochen

Bei all diesen Verfahren geht es um das Haltbarmachen von Lebensmitteln. Das gewünschte Obst oder Gemüse wird dabei erhitzt, in ein Gefäss gegeben, verschlossen und (meist auf dem Kopf stehende) abgekühlt, sodass ein Vakuum entsteht. Durch das Erhitzen und das Vakuum haben Bakterien kaum eine Chance, das konservierte Lebensmittel anzugreifen.

Beim Einkochen wird das gewünschte Lebensmittel erhitzt, aber nicht gekocht und dann direkt in die Einmachgläser gefüllt. Das Erhitzen kann in einem Topf erfolgen oder auch direkt in den Gläsern, die in einem Wasserbad stehen. Bei allen anderen Methoden muss man die Gläser vor dem Befüllen gründlich sterilisieren. Hierfür eignet sich hervorragend die Mikrowelle. Einfach die Gläser mit etwas Wasser befüllen und für eine Minute in die Mikrowelle geben. Fertig.

Beim Einmachen wird das Obst oder Gemüse vollkommen erhitzt oder eine Zubereitung daraus hergestellt wie Marmelade oder Chutney. Alles kommt dann warm in die Einmachgläser und wird luftdicht verschlossen. Auch hierbei entsteht ein Vakuum, dass das Einmachgut schützt. Oft wird den Zubereitungen auch Zucker oder Säure zugegeben, um den Konservierungseffekt zu verstärken.

Das Einwecken ist ein von der Firma Weck vermarktetes Verfahren aus dem Jahre 1907, welches insbesondere bis in die 60er-Jahre sehr beliebt war. Heutzutage erfährt es ein riesiges Comeback, denn es gibt einfach nichts Schöneres, als etwas Selbstgemachtes zu verschenken.

Welches Obst und Gemüse kann man gut einmachen und einkochen?

Eine Vielzahl von Obst- und Gemüsesorten eignen sich perfekt für das Einmachen und Einkochen oder Einwecken. Dabei kannst du einzelne Früchte verwenden oder auch Zubereitungen wie Chutneys, Grillsaucen, selbst gemachten Senf, Fruchtaufstriche und vieles mehr. Hier einige Klassiker:

  • Rotkohl
  • Pilze aller Art
  • Gurken
  • Kürbis
  • Apfelmus
  • Pflaumen

Lass dich am besten von einigen Rezepten inspirieren.

Bild von Pixabay

So geht das Einmachen und Einkochen von Obst und Gemüse

Schauen wir uns nun Schritt für Schritt an, wie das Einkochen eigentlich konkret gemacht wird:

Schritt 1

Zunächst wählst du nur die besten Früchte oder Gemüse ohne Schadstellen, Schimmel oder Schädlingen aus und wäschst diese gründlich.

Schritt 2

Gib die Zutaten in die vollkommen sauberen Einkochgläser und sorge dafür, dass du die Ränder von Kleckereien befreist. Nun legst du den Gummiring auf und anschliessend den Glasdeckel. Zum Fixieren setzt du die Federklemme obenauf und klemmst diese gründlich fest.

Schritt 3

Stelle die Gläser – am besten auf einen kleinen Rost oder ein Küchentuch – in den Einkochtopf und befülle ihn so viel mit Wasser, dass die Gläser zu 3/4 davon bedeckt sind. Achte darauf, dass das Wasser ungefähr die gleiche Temperatur hat, wie das Einkochgut. Die Dauer des Einkochens und die Temperatur richtet sich nach dem verwendete Rezept. Diese kann je nach Rezept sehr unterschiedlich sein. Stelle dazu ein Einkoch-Thermometer mit in den Topf.

Schritt 4

Nachdem die Kochzeit erreicht ist, schaltest du den Herd aus und lässt die Gläser einen Moment im heissen Wasser stehen. Dann nimmst du sie heraus und lässt sie vollkommen auskühlen.

Schritt 5

Nach dem Erkalten kannst du die Klammern entfernen und einen Test machen, ob das Vakuum auch tatsächlich entstanden ist. Hebe dafür ein Glas am Deckel hoch. Wenn der Deckel sich nicht löst, hat es bestens funktioniert. Wenn du Schraubverschlüsse verwendet hast, erkennst du an einem in der Mitte leicht nach innen gewölbten Deckel, ob das gewünschte Vakuum entstanden ist.

Und so geht das Einmachen von Speisen Schritt für Schritt:

Wenn du eine Marmelade, einen Fruchtaufstrich, Konfitüre, Gelee, Kompott oder auch ein Chutney haltbar machen möchtest, spricht man eher vom Einmachen.

Schritt 1

Stelle die Konfitüre etc. nach Rezept in einem Topf her und fülle die noch heisse Masse in pingelig saubere, sterilisierte und noch warme Gläser und verschliesse sie am besten sofort mit einem Schraubdeckel. Zum Einfüllen eignet sich ideal ein entsprechender Trichter mit breiter Öffnung.

Schritt 2

Stelle die Gläser auf den Kopf und lasse sie so rund 10 bis 15 Minuten stehen. Durch die heißen Früchte werden letzte mögliche Bakterien auf der Innenseite des Deckels abgetötet.

Schritt 3

Wenn die Gläser erkaltet sind, solltest du erkennen können, dass sich die Deckel in der Mitte leicht nach innen wölben, was ein Anzeichen dafür ist, dass sich ein gutes Vakuum gebildet hat. Nun kannst du die Gläser in den Vorratsschrank oder den Keller stellen.

Wichtige Tipps und Tricks für das perfekte Einmachen und Einkochen

  • Sauberkeit ist oberstes Gebot beim Einkochen und Einmachen. Nur, wenn die Gläser absolut steril sind, halten sich die Lebensmittel auch gut und gerne ein Jahr.
  • Hat sich ein Deckel gelöst oder hörst du beim Öffnen der Gläser nicht das typische Knacken, solltest du den Inhalt entsorgen, da das Vakuum nicht mehr intakt und der Inhalt verdorben ist.
  • Verwende zum Einkochen am besten dickwandige, spezielle Gläser, wie die Mason Jars.
  • Gläser mit weiten Öffnungen lassen sich besser spülen und auch befüllen und sind daher zu bevorzugen.
  • Das Einkochen im Backofen ist ungeeignet. Schwöre vielmehr auf die bewährten Methoden im Topf.
  • Alle Gerichte, in denen Pasta, Mehl oder pürierte Komponenten sind, können nicht eingekocht werden.

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