Entwicklung von Paudi Blog

Das waren die Herausforderungen bei der Entwicklung von Paudi

Zwei Jahre hat es gedauert. Zwei Jahre haben wir ein Produkt entwickelt. Hätten wir gewusst, was wir jetzt wissen, wären wir wahrscheinlich bereits in zwei Wochen fertig geworden. Aber einen Schritt zurück. Wir nehmen dich mit auf unsere lange und beschwerliche Reise.

Du kennst das Produkt noch nicht -> Hier gehts zum fertigen kaufbaren Produkt: Paudi Zahnpasta-Pulver und die dazu passenden Zahnpasta Refills.

Patent oder doch lieber nicht?

Die Idee schien genial und das Produkt haben wir so noch nie gesehen: Pulver mit Wasser zu Zahnpasta anmischen. Dazu kamen die Stimmen von Freunden und Familie: Das müsst ihr patentieren lassen. Zugegeben, es war schon ein bisschen schmeichlerisch.

Dann das böse Erwachen: So ein Patent kostet ja Geld und nicht etwa wenig (zumindest für ein kleines Startup wie wir es sind). Dazu die Problematik, dass das Produkt “fertig” sein muss. Wir standen jedoch erst ganz am Anfang und wussten noch nicht, ob das denn die endgültige Formulierung wäre. Dazu darf man nicht darüber reden, weil wenn es bereits überall im Internet ist, lässt es sich nicht mehr patentieren, weil es ja nicht mehr neuartig ist.

Es zog sich in die Länge und wir taten uns schwer, eine Entscheidung zu treffen.

An dem Tag an dem wir uns dagegen entschieden haben, fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich fühlte mich wie ein Wanderer, der einen grossen Stein aus dem Rucksack nehmen würde. Eine Ungewissheit weniger, um die wir uns kümmern müssen.

Wo bekommen wir Flaschen her?

Man dürfte meinen, die Zahl an unterschiedlichen Flaschen wäre unendlich gross. Umso weniger schön, das erwachen. Wir suchten eine Flasche, die ein bisschen schön ausschaut, die eine möglichst grosse Öffnung hat (damit man das Pulver gut einfüllen kann), nicht zu gross ist und für die es einen Pumpspender gibt.

Wir suchten und suchten, erfolglos. Schlussendlich wurden wir in China fündig. Das ist definitiv noch nicht die beste Lösung und macht vieles komplizierter und vor allem auch weniger nachhaltig. Falls du Flaschenhersteller bist, und uns weiterhelfen kannst, dann melde dich doch bei uns.

Zertifizierung als Naturkosmetik

Das Produkt soll möglichst wenig Plastikabfall erzeugen, soll einfach zu verwenden sein und möglichst natürlich. Wenn wir dazu noch ein passendes Label hätten, wäre das auch für den Konsumenten einfacher zu verstehen. Die Anforderungen an die Formulierung waren dementsprechend hoch:

  1. Zutaten in Pulverform
  2. Nur natürliche Zutaten
  3. Gewisse Konservierung notwendig, damit die angemischte Zahnpasta auch haltbar ist

Wie sich herausstellte, ist das eine sehr schwieriges Unterfangen. 2 Punkte zu erfüllen ist problemlos möglich, aber alle 3 zusammen einzuhalten schien unmöglich zu sein. Selbst aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet: Sobald ein Kriterium erfüllt war, ging dies auf Kosten eines anderen.

Schlussendlich haben wir uns entschieden beim Punkt 2 ein wenig nachzugeben bzw. diesen Schritt auf eine zweite Phase zu verschieben. So können wir sagen, dass die Zahnpasta im angemischten Zustanden zu 99.999% natürlich ist. Was die Konservierung angeht, haben wir auf sehr milde Konservierung gesetzt.

Den passenden Produzenten finden

Auch hier haben wir uns die Finger verbrennt und mussten lernen. Ein kleines Startup mit einer Mini-Auflage ist nicht interessant für einen Hersteller. Da werden sie kaum Geld verdienen. Genauso fühlten wir uns auch behandelten, mussten Wochen auf Antworten warten und scheinbar einfache Aufgaben teuer bezahlen.

Die Zeit hat uns schlussendlich in die Karten gespielt. Unser Produzent erster Wahl hat uns anfänglich eine Absage erteilt, da er nicht die entsprechende Infrastruktur für die Produktion von so einem Produkte hatte. 1.5 Jahre später im zufälligen Gespräch stellte sich dann heraus, dass auch sie sich entwickelt haben :-). Von da an ging es aufwärts.

Wer es jedoch ist, behalten wir für uns.

Tests für Kosmetik

Wir wollen nicht ein Produkt entwickeln, welches Menschen schädigt (unser ganz erster Test hat bei Annika zu einer tauben Zunge geführt :-)). Dazu kommt die Sache mit der Konservierung. Was, wenn da plötzliche irgendwelche Pilze oder Bakterien wuchern?

Stellt sich heraus, dass es dafür standardisierte Tests gibt. Hurra. Und schliesslich wollen wir auch Nachts gut schlafen können und nicht mit der Angst leben, irgend etwas vergessen zu haben.

Crowdfunding

Im Winter/Frühling 2022 beschlossen wir die Crowdfuning Kampagne zu machen. In unseren Vorstellungen/Träumen sammelten wir bereits Millionen ein. Scheinbar waren das doch eher Träume. Es steckte eine ganze Menge Arbeit dahinter und der Nervenkitzel war erst am Ende vorbei, als wir die Ziellinie ganz knapp überschritten haben.

War Wemakeit.com die richtige Plattform? Hätten wir mehr investieren sollen? Im Nachhinein ist man immer schlauer.

2 Jahre lang motiviert… oder doch nicht?

Die Entwicklung war eine wahre Achterbahnfahrt. Von Himmelhochjauchzend zu am Boden zerstört. Wir sind einige Male aufgewacht mit dem Gedanken, dass wir das einfach nicht schaffen. Es ist ja nicht so, dass wir nichts anderes sonst haben. Neben der Entwicklung muss das Tagesgeschäft weiterlaufen, Marketing gemacht werden, der Online Shop gepflegt werden und die Logistk stehts im Blick behalten werden, für die Kinder gesorgt werden und und und.

Ja, ich habe einige Male gedacht, ob es denn nicht einfacher wäre, die Idee einfach zu vergessen, zu beerdigen: Aus den Augen aus dem Sinn. So kam es auch zwischendurch zu kleinen “kreativen” Pausen, weil wir schlicht keine Lust hatten, uns mit all diesen scheinbar unlösbaren Fragen zu befassen.

Es gab Tage, an denen ich einfach am liebsten alles in eine Kiste gepackt hätte und zum Fenster herausgeworfen hätte. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass so gut wie alles aufgegleist ist und wir nur noch darauf warten, dass alles wie bestellt ausgeführt wird und ankommt. Am nicht allzu fernen Tag, an dem ich unser fertiges Produkt in den Händen halten werde, werde ich einen lauten Jauchzer machen!

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