Annika und Raphael am Messestand

Zu Gast bei der Criterion

Als wir uns vor über einem halben Jahr für die Criterion angemeldet haben schien es in weiter Ferne und nicht greifbar. Das kleine Startup mit den Bienenwachstüchern in der Messe in Zürich. Komischer Gedanke.

Die Zeit flog und dann stand der grosse Tag vor der Türe. Unser kleiner Stand stand bunt und vielleicht ein bisschen überladen da. Bienenwachstücher oben, Bienenwachstücher hinten und ein Nachschub an Bienenwachstüchern unter dem Tisch. Dazu unser neuestes Produkt, die DIY Kosmetik, ein paar Strohhalme und unsere neue Bambusaufbewahrungsbox für die Bienenwachstücher.

4 Tage haben Annika und ich zusammen mit einem Tisch, zwei Stühlen und einem kleinen Harrassenregal auf diesen 2 kleinen Quadratmetern ausgeharrt. Viel Platz zum Treten gab es nicht und Zeit zum Sitzen erst recht nicht. Wir waren froh, wenn wir Zeit hatten, etwas zu trinken. Wir waren uns aber einig: Lieber so, als sich zu langweilen.

Was ist die Criterion

Die Organisatoren erklären die Criterion in folgenden Worten:

Criterion ist Europas führende interdisziplinäre Plattform für Perspektivenwechsel: Hier wird vorgedacht, wie es erfolgreich anders geht.

Criterion ist auch ein Markt der Vor-Macher: Mit über 180 Ständen und mit zukunftsweisenden Produkten aus Design, Technik, Handwerk und Esskultur. Von Herstellern und Händlern, die Verantwortung übernehmen.

Criterion ist auch ein Markt der Vor-Macher: Mit über 180 Ständen und mit zukunftsweisenden Produkten aus Design, Technik, Handwerk und Esskultur. Von Herstellern und Händlern, die Verantwortung übernehmen.

Criterion ist ein dreitägiges Erlebnis, das deine Neugierde auf Alternativen weckt und dir zeigt, dass Veränderungen möglich sind, wenn wir sie gemeinsam angehen und umsetzen. Für eine Zukunft mit Zukunft.


Criterion.ch

Für die Lesefaulen gibt es hier noch ein Video, welches die Criterion vorstellt:

Das ist die Criterion

Und wir waren dabei. Ist für mich immer noch überwältigend. Früher hatte ich immer das Gefühl, dass in der Messe Zürich sonst nur die Grossen und Schönen ausstellen. Übers “Schön” kann man sich streiten, aber Gross sind wir definitiv nicht. Dennoch waren wird dabei.

Meine Highlights der Criterion

Die 15 Minuten vor Türöffnung habe ich mir jeweils gegönnt, um ein wenig über die Messe zu schlendern. Hier meine Hightlights:

Wormup: Der Kompost für drinnen. Soll nicht stinken und der produzierte Humus lässt sich leicht “ernten”. Dazu würde der mühsame Gang zum Kompost im Garten entfallen, welcher mich bereits als Kind genervt hat und jetzt auch meine Kinder nervt. Dieser “Tonkrug” steht in der Küche und schluckt wöchentlich 1kg Bioabfall und somit bestens für einen 1-2 Personenhaushalt. Das war dann auch bereits das k.o. Kriterium: Wir sind ein 6 Personenhaushalt. Trotzdem eine coole Idee.

Umami: Microgreens aus dem Aquaponic. Die Idee Fische und Gemüse in einem Ökosystem zu “züchten” habe ich vor einigen Jahren kennengelernt und hat mich fasziniert. Hätte ich einen grösseren Keller und mehr Zeit, hätte ich mir schon lange so ein kleines System gebaut. Die Jungs haben eine feine Pasta gemacht, die mir an einem langen Tag wieder ein bisschen Energie gebracht hat.

Das Vegipoulet (leider weiss ich den Namen nicht mehr): Hier wird Poulet aus pflanzlichen Proteinen gemacht. Natürlich ist es kein Fleisch, aber es kommt dem Geschmack schon ziemlich nahe, ist ein bisschen knuspriger, aber super fein. Das ganze in einem feinen Thai Curry. Super lecker. Würde das gerne auch mal zuhause ausprobieren.

Microscooter. Ja, das ist diese Firma, welche diese kleinen Kickboards für Kinder und Junggebliebene verkauft. Und die haben auch elektrische Version. Dazu ein Miniauto (dagegen ist der Mini ein wahrer Riese). Ich habe natürlich die Gelegenheit genützt, um mit dem Scooter durch die Messe zu flitzen. Man kurvt ziemlich schnell durch die Besucher… muss ich sagen. Sehr cooles Teil!

So sieht ein Criterion Tag für einen Aussteller aus

Die meisten der Leser waren wahrscheinlich schon einmal als Besucher an einer Messe, aber wohl kaum als Aussteller. Daher ein kleiner Einblick in (unseren) Messealltag:

  • Ein bisschen länger als gewohnt schlafen, um dem geschundenen Körper ein paar zusätzliche Minuten Erholung zu gönnen. Die normale morgendliche Routine mit einem gemütlichen morgendlichen Frühlingsspaziergang zum Messezentrum. Zum Glück war es immer herrliches Wetter.
  • Stand herrichten und die verbleibenden Minuten nützen, um ein wenig über die Messe zu schlendern.
  • Ein feines Stück Bündnerfleisch von unserem Standnachbarn geniessen (bestens Bündnerfleisch, was ich je hatte)
  • Und schon strömen die ersten Gäste herein. Erstaunlicherweise ist der typische Schweizer Messebesucher eher schüchtern und getraut sich nicht zu fragen. So hatten wir viele Besucher, welche unsere Bienenwachstüchern aus sicherer Distanz beobachteten, aber sich nicht getrauten zu fragen. “Kennsch scho Bienenwachstücher?” … Die Erleichterung war ihnen oftmals ins Gesicht geschrieben.
  • So haben wir den lieben langen Tag da gestanden, Bienenwachstücher demonstriert, Fragen beantwortet, zwischendurch mal die Kasse benützt und immer schön gelächelt. Manchmal gab es auch interessante Gespräche über die Nachhaltigkeit im Allgemeinen, was immer eine willkommene Abwechslung war. Zwischendurch kam ein bekanntes Gesicht vorbei, oder jemand, der sich als bestehender Kunde geoutet hat, was uns natürlich umso mehr gefreut hat.
  • Wenn der Hunger knurrte und die Situation es erlaubte, dann gab es glücklicherweise genügend Essen in der Nähe, um sich zu verpflegen.
  • Ab 21 Uhr haben wir vermehrt auf die Uhr geschaut, und darauf gewartet, dass der Zeiger auf 22 Uhr hüpft. Es waren lange und anstrengende Tage, aber auf eine Art auch erfüllend.
  • Nachdem die meisten Besucher gegangen sind, haben wir unseren Stand “nachtsicher” gemacht und uns auf den Heimweg zum Hotel gemacht. Der Weg zurück schien unendlich lang. Viel länger als der Hinweg. So lange, dass wir uns am ersten Abend überlegt haben, ob wir nicht besser das Auto hätten nehmen sollen 😉
  • Im Hotel angekommen gings dann schleunigst ab ins Bett. Und dennoch brauchte es jeweils ein bisschen Zeit, um auf “Schlafenstemperatur” herunterzukommen. Die Spannung und Freude vom Tag fallen zu lassen, um dann in Ruhe einzuschlafen.

Nach der Criterion

Die Criterion ist vorbei. Zuhause kehrt wieder Ordnung ein. Der Wettbewerb ist aussortiert und die Gewinner ermittelt. Die Criterion bleibt als positive Erinnerung in meinem Gedächtnis. Zusammen mit meiner Geschäftspartnerin und Frau konnte ich die vier Tage erfolgreich bestreiten. Es war zwar weit entfernt von einem gemeinsamen Wellness Weekend und dennoch schätze ich die Gelegenheit mit meinem meist geliebten Menschen ein solches Projekt durchführen zu können. Entspannend nein, dafür lehrreich, aufregend und extrem bereichernd.

Als Online Unternehmen fehlt uns der direkte Kundenkontakt. Die Criterion war eine super Möglichkeit, um Feedback direkt von der Front zu bekommen: Dieses Gespür, was man leider hinter dem Bildschirm von seinen Kunden nicht bekommt. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie die Leute beim ersten Kontakt mit Bienenwachstüchern reagieren. Eine verschwindend kleine Minderheit empfindet den Kontakt unangenehm, doch die grosse Mehrheit schätzt den Duft des Bienenwachses sehr.

Sofern es nächstes Jahr terminlich möglich ist, werden wir sicher wieder dabei sein.

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