Biodiversität und Konsum: Ein Balanceakt zwischen Schutz und Alltag

Am 22. Mai war der internationale Tag der biologischen Vielfalt, und am 22. September steht die Abstimmung zur Biodiversitätsinitiative an. Obwohl ich hier auf einfachweniger.ch nicht politisieren möchte, möchte ich das Thema Biodiversität aufgreifen und etwas tiefer beleuchten.

Was ist Biodiversität?

Biodiversität, auch bekannt als biologische Vielfalt, ist entscheidend für das Leben auf der Erde. Aber wie viel Vielfalt gibt es eigentlich?

Weltweit existieren etwa 9.000 verschiedene Ameisenarten, und in der Schweiz immerhin 133. Wer hätte gedacht, dass es so viele verschiedene Ameisenarten gibt? Auch Äpfel sind erstaunlich vielfältig: In der Schweiz gibt es etwa 500 Apfelsorten, einige Quellen sprechen sogar von bis zu 1.200 Sorten! Auf fructus.ch findest du Porträts von 113 dieser Sorten – eine Apfelparty also!

Und wenn du dachtest, ein Rind ist ein Rind: Es gibt weltweit über 100 Rinderrassen! Klar, dass die Tiere und Pflanzen so vielfältig sein müssen, schliesslich gibt es sie in Wüsten, Dschungeln, Bergen, eisigen Gewässern und sogar in Grossstädten. Stell dir eine Chuck-Norris-Ameise vor, die sowohl in der Wüste als auch im Dschungel und in der Grossstadt leben könnte – das wäre schon cool, oder?

Warum ist die Biodiversität wichtig?

Die Vielfalt bedeutet Sicherheit. Stell dir vor, du wärst ein Anleger an der Börse: Regel Nummer 1 ist Diversifizierung. Niemand würde sein gesamtes Geld in nur eine Firma investieren, denn das Risiko wäre zu gross. Stattdessen wird breit gestreut. Genau das gleiche Prinzip gilt in der Natur. Gäbe es nur eine Apfelsorte und eine Krankheit würde sie befallen – schwups, eine Apfelpandemie! Keine Äpfel für ein Jahr – das wäre tragisch, oder?

Auch für die Medizin ist Biodiversität entscheidend: Viele unserer Medikamente stammen von Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen. Und in den noch unerforschten Ecken der Natur warten wahrscheinlich viele potenzielle Heilmittel.

Tourismus & Erholung profitieren ebenfalls von der Vielfalt. Wie langweilig wäre eine Joggingrunde durch eine Baumschule, wo nur die gleiche Baumart wächst? Die Vielfalt macht das Leben spannend – und wer erinnert sich nicht gerne daran, als Kind unter einem Stein nach verschiedenen Käfern zu suchen?

Nahrungssicherheit ist ein weiteres grosses Thema. Biodiversität betrifft auch Insekten, und genau die haben mit ihrer Bestäubung einen riesigen Einfluss auf unsere Nahrung. In Teilen Chinas müssen Apfelbäume per Hand bestäubt werden, weil die Bienen fehlen. Sollte das auch bei uns passieren, werden Schweizer Äpfel wohl unbezahlbar.

Das verlangt die Initiative

Die Biodiversitätsinitiative möchte die Schweizer Verfassung ergänzen und Bund und Kantone verpflichten, schutzwürdige Landschaften und Denkmäler zu bewahren. Ausserdem sollen genug Flächen und Mittel zur Förderung der Biodiversität bereitgestellt werden. Eingriffe sind nur erlaubt, wenn überwiegendes öffentliches Interesse besteht.

  • Die Biodiversitätsinitiative will den Schutz unserer Lebensgrundlagen besser in der Verfassung verankern.
  • Sie verlangt die nötigen Flächen und finanziellen Mittel für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.
  • Sie nimmt Bund und Kantone endlich in die Pflicht; ohne fixe Zahlen zu Flächen und Mitteln zu nennen.
  • Sie schont Natur, vielfältige Landschaften und schöne Ortsbilder auch ausserhalb von Schutzgebieten.

Eine persönliche Note dazu

Ehrlich gesagt stört mich die Sache mit dem Schutz von Kulturstätten ein bisschen. Muss das wirklich sein? Für mich führt das zu mehr Bürokratie und aufwändigen Bauprojekten, während die Biodiversität nur am Rande davon betroffen ist. Das ist natürlich meine persönliche Meinung.

Argumente der Gegner

Die Gegner der Biodiversitätsinitiative befürchten negative Auswirkungen auf die einheimische Landwirtschaft und Infrastruktur. Hier die wichtigsten Argumente:

  • Schwächung der einheimischen Lebensmittelproduktion
  • Erhöhte Abhängigkeit von Importen
  • Negative Auswirkungen auf Energieproduktion und Tourismus
  • Höhere Baukosten und längere Bewilligungsverfahren
  • Verlagerung der Umweltbelastung ins Ausland

Wie bei allem gibt es Pro und Kontra. Jeder hat ein bisschen Recht und Unrecht, und oft ist die Unterscheidung schwierig.

Was kann ich jetzt tun

Wichtiger als die politische Debatte ist, was wir persönlich im Alltag tun können, um die Biodiversität zu fördern. Denn bis die Politik handelt, vergehen oft Jahre. Hier ein paar einfache Ideen:

  1. Wildblumen säen
  2. Bäume pflanzen
  3. Insektenhotels aufstellen
  4. Kompostieren
  5. Heimische Pflanzen verwenden
  6. Pestizide vermeiden
  7. Wasserquellen für Tiere bereitstellen
  8. Biodiversität im Garten fördern
  9. Naturnahe Hecken pflanzen
  10. Recycling praktizieren
  11. Energie sparen
  12. Bewusst konsumieren
  13. Regional und saisonal einkaufen
  14. Wildtierkorridore unterstützen
  15. Plastik vermeiden
  16. Naturschutzgebiete besuchen
  17. Mehr Fahrrad fahren
  18. Saatgut tauschen
  19. Nachhaltige Produkte kaufen

Aktuell mein Lieblingsprodukt in Sachen Nachhaltigkeit: der Rasierhobel. Nach Jahren des Elektrorasierens musste ich aus Reisezwecken umsteigen. Anfangs skeptisch, bin ich jetzt ein echter Fan. Es geht schnell, ist kosteneffizient und – das Beste – es fällt kaum Müll an. Die Klinge wechsle ich etwa einmal im Monat und kann sie ins Eisenrecycling geben. Ein echter Gewinn für die Umwelt!

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